Du rufst, entgegen dir zu gehen    

1) Du rufst, entgegen dir zu gehen,
weil wir es wissen, Jesus Christ,
dass von dem Schlaf jetzt aufzustehen
die Zeit und Stund' erschienen ist.
Aus Gnaden sind wir angenommen,
du gabst an deinem Reich uns Teil.
Drum soll das Herz dir näher kommen,
und wachsen, Herr, an deinem Heil.

2) Die alte Nacht ist nun vergangen,
die auf dem weiten Erdkreis lag,
du stilltest aller Welt Verlangen
und brachtest einen neuen Tag.
So gib uns auch des Lichtes Segen
und mach uns kräftig und gewiss,
die bösen Werke abzulegen
der alten Geistesfinsternis.

3) Du musst die Herzen neu uns schaffen,
denn unsre Kraft vermag ja nichts.
Du musst uns rüsten mit den Waffen
des neugeschenkten Gnadenlichts.
Nimm du hinweg der Sünden Plage
und mach uns durch den Geist bereit,
vor dir zu wandeln, als am Tage,
in keuscher Zucht und Ehrbarkeit.

4) So gib uns, dass von wüstem Treiben
dein Eigentum geschieden sei.
Lass fern von uns die Wollust bleiben
und alle schnöde Schwelgerei.
Was Gott verbietet, lass uns fliehen,
nimm Hass und Neid aus unsrer Brust!
Nur dich, Herr Jesu, anzuziehen
sei unsrer Herzen Wunsch und Lust!

Text:
Melodie: Unbekannt