Du reicher Trost der Armen    

1) Du reicher Trost der Armen,
du Schöpfer aller Welt,
der kann und will erbarmen,
der ewig Glauben hält.
Weil du Gebet erhörst,
so kommt zu dir im Beten
auch alles Fleisch getreten,
weil du es alles nährst.

2) Herr, unsre große Sünden
verdienen diese Not,
dass wir mit Recht empfinden,
was uns dein Wort gedroht:
ein fruchtbar Erdreich soll
um seiner Bürger willen,
nichts tragen, sie nicht füllen.
Ach, unser Maß ist voll.

3) Ach, unser boshaft Leben
drückt uns nun allzu hart.
Du wollest uns vergeben
nach deiner Vater-Art.
Uns trägt die Sünde Frucht,
allein die Frucht ist Schaden.
Doch du vergibst aus Gnaden,
wenn man dein Antlitz sucht.

4) Ach trage du Erbarmen,
wir tragen herzlich Reu'.
Erhöre doch uns Armen
nach deiner Wundertreu.
Die Zuversicht pflegst du
allein genannt zu werden
von allen auf der Erden
und allen Meeren zu.

5) Gott, unser Heil, ach wende
der Zeiten schweren Lauf.
Tu deine milden Hände,
den Schatz der Allmacht, auf.
Was nur ein Leben hat,
nährst du mit Wohlgefallen.
Ach, Vater, von uns allen,
mach alles wieder satt.

6) Du rufst dem Nichts zusammen,
damit es Etwas sei,
zu loben deinen Namen.
Hör unser Angstgeschrei.
Da uns der Hunger frisst,
so hilf uns und erhöre,
zu deiner Gnaden Ehre,
die immer tröstlich ist.

7) Herr, deine Brünnlein fließen
mit Wasser angefüllt.
Lass uns es auch genießen,
dass uns dein Segen quillt.
Such unser Land bald heim.
Mach solches Reich durch Wässern,
damit durch dein Verbessern
einst alles wieder keim'.

8) Lass das Getreid' geraten
und baue selbst das Land
und tränke seine Saaten
aus deiner Gnadenhand.
Ja, segne, was man pfügt
und mach es weich mit Regen,
dass sein Gewächs mit Segen
uns wiederum vergnügt.

9) Dein Gutes überschütte
und krön' die Jahreszeit,
es triefen deine Tritte
von fetter Fruchtbarkeit.
Lass alles, was da webt
am Morgen wohl gedeihen,
am Abend sich erfreuen,
mach fröhlich, was da lebt.

Text:
Melodie: Von Gott will ich nicht lassen