1) Du, ohne Namen, den die Millionen
in ihren Sprachen leis' und laut genannt!
Den alle Welten, wo Geschöpfe wohnen,
als ihren Schöpfer ewig anerkannt!
Dich preisen laut der Sphären Jubellieder,
dir tönt Luft und Wald und Täler wider.
2) Wohin des Menschen Blick sich auch verirret,
wohin sein Geist im regen Fluge streift,
hat jedes ihn auf seiner Bahn verwirret,
wenn er von dir, der Quelle, abwärts schweift.
Doch bald auch merkt er, dass ihn Träume trogen,
zu dir fühlt er sich wieder hingezogen.
3) Du, großes Sein, das, ehe Sonnen waren,
aus dunkler Nacht die lichten Funken schlug,
und alle Wesen - Millionen Scharen -
zu gleichem Glück aus Licht des Daseins trug!
Der Mensch ehrt schweigend die beengten Schranken -
zu dir erhebt er hoffend die Gedanken.
4) Denn du, du lenkst auf Schwingen hoher Wonne
den Geistesblick zu seiner Urkraft auf!
Du bist sein Angelstern, bist seine Sonne,
und sehnend steigt sein Wünschen da hinauf!
Der Tropfen sprüht durch tausend fremde Wogen,
bis ihn sein Quell geläutert angezogen.
Der Angelstern ist ein anderer Name des nördlichen Polarsterns, dem hellsten Stern im Bild des Kleinen Bären. Er steht scheinbar unbewegt über dem Nordpol und wurde deswegen in früheren Jahrhunderten als natürliches Orientierungsmerkmal verwendet.