Du liebreicher Heiland, voll Gnade und Wahrheit    

1) Du liebreicher Heiland, voll Gnade und Wahrheit,
nimm Ruhm und Preis und Lob und Dank
für die der Gemeinde verliehene Klarheit
in deinen Kreuz- und Todesgang!
Wir müssens bekennen,
nichts macht uns mehr
vor Liebe entbrennen
zu deiner Ehr',
nicht wirket ein fröhlich gebeugters Empfinden,
als deine Versöhnung, du Tilger der Sünden!

2) Du König der Ehren, du weiser Regente,
wie wunderbarlich sieht es aus.
Doch aber wie selig in dem Regimente,
das du verwaltst in Gottes Haus!
Da sind die Elenden
dein Meisterstück.
Das Auge nicht wenden
vom Wunderblick,
das ist so die Summa der weisen Maximen,
von deren Erkenntnis die Sünder sich rühmen.

3) Was bindt, was durchdringet doch sonsten die Herzen,
Herr Jesu, Heil der ganzen Welt!
Als deine am Kreuze empfundenen Schmerzen,
als dein vollgültigs Lösegeld.
Ihr Boten der Freuden!
Geht zeugt vom Blut
von Jesu Verscheiden,
mit frohem Mut.
Kein Herze zerschmilzt durch gesetzliches Wettern,
die Botschaft des Friedens kann Felsen zerschmettern.

4) Wallt dir nicht dein Herze, wenn es sich besinnet,
du liebe Kreuzgemeinde du!
Was aus den fünf Wunden des Marterlamms rinnet?
Welch' süßer Friede, welche Ruh!
Was wolln wir uns schämen?
Das Lamm ist geschlacht':
weg, zweifelndes Grämen,
es ist vollbracht!
Ihr Glieder, das lasst uns recht kindlich erwägen,
sein Kreuze bringt Friede, sein Leiden bringt Segen.

Text:
Melodie: Du ewiger Abgrund der seligen Liebe