Du kamst herab zum Staube, herab von deinem Thron    

1) Du kamst herab zum Staube,
herab von deinem Thron.
In dir erblickt mein Glaube
des ew'gen Vaters Sohn.
Glanz seiner Herrlichkeit!
Wer kann dich g'nug erheben?
Du schenkst uns neues Leben
und Herzensfreudigkeit.

2) Wer reicht an deine Größe?
Im weiten Schöpfungsreich
fühlt jeder seine Blöße,
fühlt keiner dir sich gleich.
Du warst, eh' Meer und Land,
eh' Sonne, Mond und Erde
auf Gottes Ruf 'Es werde!'
hervorging und entstand.

3) Der höchste Seraph' beuget
sich demutsvoll vor dir,
verhüllt sein Antlitz, schweiget,
bewundert dich, wie wir.
O, lass auch unsern Dank,
lass deiner Kinder Lallen,
Erhabner, dir gefallen. -
hör unsern Lobgesang!

4) Du hast durch deine Lehren
des Irrtums Nacht zerstreut.
Wenn wir sie folgsam hören,
wird unser Herz erfreut.
Es lernt mit Kraft und Mut
des bessern Zukunft leben,
nach wahrer Tugend streben
und nach dem höchsten Gut.

5) Um unser Heil zu gründen,
nahmst du so brüderlich
den Sold der schwersten Sünden,
des Kreuzes Last auf dich.
Du tilgest fremde Schuld,
ertrugest Hass und Bande
und starbst bei Qual und Schande
mit göttlicher Geduld.

6) Doch, Herr, im Siegs-Gepränge
kommst du zur Welt zurück.
Dann steht der Völker Menge
vor deinem Richterblick.
O, welche Angst und Pein
verfolget dann den Sünder!
Und Gottes fromme Kinder,
wie wirst du sie erfreun!

7) Dich, Heiland, zu verehren,
sei meine höchste Pflicht.
Befolg ich deine Lehren,
so seh ich einst dein Licht.
Du bist, was keiner war,
im Himmel und auf Erden,
was Engel selbst nicht werden,
und bleibst es immerdar.

Text:
Melodie: Von Gott will ich nicht lassen