1) Du Herr hast aus Barmherzigkeit,
zum Denkmal deiner Gnaden
das ganze Volk der Christenheit
wohltätig eingeladen.
Du rufst: Mühsel'ge, kommt zu mir!
Du, Weltversöhner, ja, zu dir
komm ich auch heut, ein Sünder.
Verstoß von deinem Angesicht,
verstoß mich, o mein Heiland, nicht
vom Erbteil deiner Kinder!
2) Zwar meiner Missetat ist mehr,
mehr, als ich kann erzählen.
Sie drückt mich, Herr, ich zittre sehr
vor Unruh meiner Seelen.
Weltrichter, ach, im Zorne nicht,
im Zorne geh nicht ins Gericht
mit mir, Gott, reich an Güte!
Du kennst, was ich nicht recht getan.
Erbarmer, sieh mein Herze auch an,
mein reuiges Gemüte.
3) Es seufzt um Trost, und ängstigt sich,
gebückt vor dir im Staube.
Auf mein Verdienst nicht, nur auf dich,
Erlöser, hofft mein Glaube.
Gebeugte willst du nicht verschmähn,
versprichst den Schwachen beizustehn,
die nach Errettung schmachten.
Stets bleibst du deinem Worte treu,
und wirst ein gläubig' Herz voll Reu',
auch meines nicht verachten.
4) Mein Gott, regiere künftig mich,
dass ich vorsichtig handle!
Und heilig, voll Vertraun auf dich,
nach deinem Rate wandle.
Gib, dass, durch deines Geistes Huld,
in Lieb', im Glauben, in Geduld
ich dir auf Erden lebe,
bis ich dereinst in deinem Reich
verklärt, unsterblich, Engeln gleich
dich ewig rein erhebe.