Du heilger Urquell der Naturen    

1) Du heil'ger Urquell der Naturen,
Allvater, hör vom Staub ein Lied.
Dich preisen Berg und Tal und Fluren, -
und dir verstummte unser Lied?

2) Wie sanft fühlt sich das Herz erhoben
von deiner Schöpfung Herrlichkeit!
Wie strebt die Seele, dich zu loben
vergessend ihrer Endlichkeit!

3) Sanft, wie der Mond im Lichtgewande
durch jene Silberwolken wallt,
sanft, wie von dem beblümten Strande
des Baches Lispeln widerhallt:

4) Durchschauert unsern Geist die Stille,
der ringsum feiernden Natur.
Er fühlet leichter seine Hülle,
sieht heller einer Gottheit Spur.

5) Strahlt einst nicht mehr aus jenen Fernen
der Mond. Tut eine andere Welt
dem Blick sich auf, ist andern Sternen
das stärkre Auge aufgehellt:

6) Dann steigt auf neuer Wesen Leiter
der ew'ge Geist zu dir empor.
Wird nicht mehr matt, dringt immer weiter,
gesellt zu höhrer Geister Chor.

7) Flieht hin, Äonen auf Äonen!
nie komm ich an des Forschens Ziel,
von allen, die an Gräbern wohnen,
kam keiner an des Forschens Ziel.

8) Von allen, die zum bessern Leben
des Schaffers Wille eingeweiht,
nicht einer! - Doch ihm nachzustreben,
ist ew'ger Geister Seligkeit.

Text:
Melodie: Unbekannt