1) Du gingst, o Heiland, hin, für uns zu leiden,
erwarbst uns allen deine Himmels Freuden,
und starbst, vom Fluche und allem Bösen
uns zu erlösen.
2) Das sollen deine Jünger nie vergessen:
Wir sind, die wir von einem Brote essen,
aus einem Kelche trinken, deine Glieder,
Schwester und Brüder.
3) Dein heilig Mahl gebietet den Gemeinen,
durch einen Geist mit dir sich zu vereinen,
dass unter einem Hirten eine Herde
aus allen werde.
4) Wir sind mit einem Opfer losgekauft;
wir alle sind auf einen Tod getaufet,
dass jeder nun mit gleichem Ernst und Triebe
den andern liebe.
5) Wenn wir in Frieden beieinander wohnten,
Gebeugte stärken und die Schwachen schonten,
dann würden wir den letzten heilgen Willen
des Herrn erfüllen.
6) Ach, dazu müsse deine Lieb uns dringen.
Du wollest selbst, o Herr, dies Werk vollbringen,
dass unter einem Hirten eine Herde
aus allen werde.
Auf die Melodie des Klassikers „Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen“ (Nr. 440) hat der Autor, ein Theologe der Aufklärung, ein Lied gedichtet, das zwar von der traditionellen Passionsdeutung ausgeht, das Gewicht jedoch auf die praktische Anwendung legt: auf den Aufruf zu Einheit, Frieden und gegenseitige Fürsorge, bildhaft verdichtet im Abendmahl. (Andreas Marti)
Das Lied "Du gingst, o Heiland, hin, für uns zu leiden" ist in 1 Liederbüchern enthalten:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
448 |