Du gabst, o Gott, der alles schafft    

1) Du gabst, o Gott, der alles schafft,
das Leben mir auf Erden.
Ich soll mit immer reger Kraft
den Menschen nützlich werden.
Doch ach, wie schwer wird diese Pflicht,
wenn guter Name mir gebricht,
und jeder mich verachtet!

2) So sei denn mehr als alles Gold
mir dieser Name teuer!
Ist meiner Brüder Herz mir hold:
so leb' ich sorgenfreier.
Und wenn der Tod zu dir mich ruft:
dann weinen sie an meiner Gruft
noch Tränen wahrer Liebe.

3) Vermag ich auch kein großes Glück
den Meinen zu gewähren:
mein guter Name bleibt zurück,
und wird auch sie noch ehren.
Sie finden leichter dann den Freund,
der's gut und treu mit ihnen meint,
ihr Leben gern versüßet.

4) Ja, Gott, ich will durch frommen Sinn
nach gutem Namen streben,
und ist und bleibt er mein Gewinn,
doch nie mich stolz erheben.
Wird aber hier mein Wert verkannt:
getrost! Im bessern Vaterland
nimmt du mich an mit Ehren.

Text:
Melodie: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält