Du, aller Völker Heiland, komm    

1) Du, aller Völker Heiland, komm,
von einer Jungfrau rein und fromm!
Die Welt sei staunend hingekehrt,
denn solch' Geburt ist Gottes wert.

2) Gezeuget nicht nach Menschenbrauch,
geheimnisvoll durch Geisteshauch,
ist Fleisch geworden Gottes Wort.
Die Frucht des Schoßes blüht sofort.

3) Der Leib der Jungfrau schwanger geht,
die Keuschheit unterbrochen steht.
Es schimmert aller Tugend Zier.
Gott ist in seinem Tempel hier.

4) Aus seiner Kammer tritt heraus,
der Keuschheit königlichem Haus,
der Held von zweifach edler Art,
zu halten freudig seine Fahrt.

5) Sein Ausgang von dem Vater kam,
den Eingang er zum Vater nahm.
Die Abfahrt ging zum Höllenpfuhl,
die Auffahrt ging zu Gottes Stuhl.

6) Dem ew'gen Vater gleicher Sohn,
zieh an das Fleisch als Siegeslohn.
Stärk unsers Leibs Hinfälligkeit
durch deine Tugend allezeit!

7) Ein Strahl aus deiner Krippe bricht,
die Nacht gebiert ein neues Licht,
das soll nicht wieder untergehn,
der Glaube soll es leuchten sehn.

8) Sei Lob und Ehr' dir, Herr, allein,
geboren von der Jungfrau rein,
samt Gott dem Vater und dem Geist,
nun, und so lang es ewig heißt!

Text:
Melodie: Dies ist der Tag, den Gott gemacht