Dir, Gott, sei Preis und Lob gebracht    

1) Dir, Gott, sei Preis und Lob gebracht,
du Herr des Tages und der Nacht,
dein ist das Dunkel und das Licht,
du weißt, was überall geschicht.

2) Die Sonne musste mit dem Schein
der Erden heute dienstbar sein,
mein Auge ward dadurch erquickt,
so oft ich ihren Glanz erblickt.

3) Doch hat mich deine Gütigkeit
an Seel' und Leib vielmehr erfreut,
vielmehr vergnügte mich dein Geist,
des Führung mich zurechte weist.

4) Der Same, den du ausgesät,
die Pflanze, die in mir entsteht,
bedarf des Segens deiner Hand,
so trägt sie Frucht, und wird erkannt.

5) Dabei tut die Geduld sehr viel,
ein ewig' Leben ist das Ziel.
Was du gezeugt, erhalt in mir,
bewahre mich vor Ungebühr.

6) Was dein vollkommner Wille setzt,
sei meine Lust, die mich ergötzt.
Erfüll es in mir durch die Kraft,
die Glauben, Lieb' und Hoffnung schafft.

7) Verwehr des Feindes Neid und Macht,
der nach der Seelen Schaden tracht',
er raubet mir ihr bestes Gut,
wo ihm dein Schutz nicht Einhalt tut.

8) Dein Auge, das auf alles schaut,
und kennt, was du mir anvertraut,
wach über mich, wenn's finster wird,
damit sich nicht mein Sinn verirrt.

9) Erleuche mich, sei mein Geleit,
so in Gefahr, als Dunkelheit.
Sei meine Stärke, die mich hält,
wenn mich Versuchung überfällt.

10) Dein liebreich' Herzen sei mein Heil,
o Jesu, meiner Seelen Teil,
sei mein Gelück und Lebensruh',
und sprich mir auch im Schlafe zu.

11) Herr, gib mir die Gedanken ein,
die mit dir eins, und heilig sein.
Regier und treib mich immerfort
durch deines Geistes klares Wort.

12) So lieg ich sanft und ruhiglich,
die Sicherheit bedecket mich,
ich schlafe bis zur rechten Zeit,
sei du mein Licht und Seligkeit.

Text:
Melodie: Herr Gott, dich loben alle wir