Dir, Gott, dir will ich fröhlich singen    

1) Dir, Gott, dir will ich fröhlich singen,
dir dessen Freude Wohltun ist.
Dir will ich Dank und Ehre bringen,
dir, der du gut und freundlich bist.
Ja, Gott, du bist ganz Gnad' und Treu.
Gib, dass mein Herz ganz Freude sei.

2) Dich preisen alle Engelheere,
dir singt der ganze Himmel Dank.
Dir, Herrscher, brausen Wind und Meere,
ihr Brausen ist dein Lobgesang.
Die ganze Schöpfung ruft dir zu:
wo ist ein solcher Gott, wie du?

3) Du, unser Gott, bist hoch zu loben,
denn deine Gnade reicht sehr weit!
Du, hoher Schöpfer, blickst von oben
auf der Geschöpfe Dürftigkeit.
Kein Wurm kriecht unbemerket hin,
du siehst. du liebst, du schützest ihn.

4) Du hast, o Vater, mein Gemüte
durch manche Gnadengab' erfreut.
O, gib mir auch nach deiner Güte,
noch ein Geschenk, die Dankbarkeit!
Lehr alles das, was in mir ist,
froh rühmen, dass du gnädig bist.

5) Wer schuf die Welt und ihre Kräfte,
Gedächtnis, Willen und Verstand?
Wer segnet mein Berufsgeschäfte?
Wer stärkt die arbeitsame Hand?
Wer schenket mir den edlen Freund,
der treu im Kummer mit mir weint?

6) Wer wog mir meine Leidenspfunde
nach meinem Maß des Glaubens zu?
Wer gab, in der betrübten Stunde,
mir Trost, Zufriedenheit und Ruh?
Wer schützte mich vor der Gefahr,
die unsichtbar mir nahe war?

7) Wer fristet meine Leidenstage?
Wer schmückt und krönet sie mit Heil?
Du, Vater, tust's, drum Seele, sage:
Gott, du bleibst ewiglich mein Teil.
Von ganzem Herzen liebst du mich,
von ganzem Herzen preis' ich dich.

8) Denk heut, o Seele, noch zurücke
in jene Zeit, die froh verfloss.
War nicht mein geist- und leiblich Glücke
mit jedem Tage neu und groß?
Erfreut und dankbar ruf ich aus:
wer bin ich, Herr, was ist mein Haus?

9) Wie soll ich deine Treu' vergelten?
Ich bin zu arm zu dieser Pflicht.
Die Schätz' in Millionen Welten
bezahlen deine Wohltat nicht.
Mein schwacher Dank ist viel zu klein,
für einen Gott ein Dank zu sein.

10) Dir will ich fernerhin vertrauen,
denn du hast mir stets wohl getan.
Ich will mit Glauben auf dich schauen,
schau mich mit Vaterblicken an.
So geh ich ruhig durch die Zeit
und fröhlich in die Ewigkeit.

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten