1) Dieses ist der Tag des Heils,
den des Höchstes Gnade zieret,
und zur Größe unsers Teils
wachend aus dem Schlafe führet.
Ei, willkommen, schönes Licht,
das durch Nacht und Nebel bricht!
2) Bange Seele, du weißt jetzt
dass die Zeit der Gnaden kommen.
Sieh, wie Jesu Lehre blitzt,
und den Schatten weggenommen.
Es ist Zeit, sich zu erhöhn,
und vom Schlafe aufzustehn.
3) Nacht und Nebel sind vorbei,
Tag und Sonne stehn am Himmel.
Herz, mach dich von Lastern frei,
lass vom eitlen Weltgetümmel.
In dir muss kein falscher Schein,
noch ein Werk der Nächte sein.
4) Weiche demnach, Finsternis!
Ich muss nun im Lichte wandeln.
Scheinst du mir gleich noch so süß,
mag ich doch nicht mit dir handeln.
Wer den Tag der Gnaden sucht,
hat dein ganzes Tun verflucht.
5) Ich verlange nur allein
meinen Jesum anzuziehen.
In und bei ihm stets zu sein,
ist mein eifriges Bemühen.
Sein Blut und Gerechtigkeit
ist mein Schmuck und Ehrenkleid.
6) So steh ich am Tag des Heils
wohlgeschmückt an Jesu Seiten
und der Reichtum meines Teils
zeiget sich mir schon von weitem,
der, wenn hier mein Tag sich schließt
dort im Himmel meine ist.
7) Hilf, mein Jesu, dass der Tag
deines Heils mich stets bestrahle,
dass ich dich umarmen mag,
und dir mein Gelübde zahle,
dass ich ohne Heuchelei
ehrbarlich im Wandel sei.
8) Ist es heut' zum letzten Mal,
dass mein Lebenstag erschienen,
ei, so wird dein Ehrensaal
mich auf ewiglich bedienen,
wo kein Stundenwechsel nicht
und wo du selbst Sonn' und Licht.