Die wetterfeste Eiche trotzet    

1) Die wetterfeste Eiche trotzet
den Stürmen und dem Sonnenbrand,
und manches Tännlein ich nach Jahren
stark, schlank und hochgewachsen fand.

2) Welch' Auge fände nicht Gefallen
im Frühjahr an der Blütenpracht,
wenn so ein Baumgelände Herrlich
in seinem weißen Schmucke lacht!

3) Wer stünde nicht anbetend stille,
wenn Gott uns seine Güte zeigt.
Wenn von der Last der schönen Früchte
sich Zweig um Zweig hernieder neigt!

4) Woher vom Stamme bis zur Krone
strömt dieser lebensvolle Saft?
Woher zum Blühn und Früchtetragen
holt sich der Baum die Wunderkraft?

5) Ganz im Verborgnen, in die Erde
senkt er die Wurzeln tief hinein.
Das mag ein wundersames Saugen
von all' den zarten Fasern sein.

6) Was in der Stille, in der Tiefe,
was im Verborgenen geschieht,
das Aug' am Wachsen und am Blühen
und an den schönen Früchten sieht.

7) Drum in die Stille, meine Seele,
senk dich in deinen Heiland ein,
dann wird auch Fruchtbarkeit und Frische
naturgemäße Folge sein.

8) Von Jesus Christus abgelöset -
heißt Sterben, heißt zugrunde gehn.
Mit Christus inniglich verbunden -
heißt in der Gnad' gewurzelt stehn.

9) O Herr, schenk Deinen Kindern allen
ein festes, unentwegtes Herz
das unabwendlich in Dir wurzelt
und in Dir bleibet allerwärts.

Text:
Melodie: Unbekannt