Die Weisen, meine Seel, aus Morgenland sind hier    

1) Die Weisen, meine Seel, aus Morgenland sind hier,
zu opfern deinem Heil, was bringest du herfür?
Sie geben Gold und Myrrhen
und Weihrauch große Meng'.
Lass dieses dich nicht irren,
du darfst nicht das Gepräng.

2) Wer reich ist, schenke reich, die Welt gibt, was sie hat,
wer groß gesehn will sein, muss groß sein in der Tat:
ein Armer gibt mit Tränen
und gibt er, was er kann,
so wird er mehr verleihen,
als nicht der reichste Mann.

3) Gott sieht auf Güter nicht, denn alle Güter sein.
gib, o mein Geist, statt Gold ein Herz, das fest und rein.
Den Weihrauch lass dein Beten,
die Myrrhen Tränen sein ,
wirst du so vor ihn treten,
so trittst du wohl herein.

4) Nimm Jesu, du mein Schatz, nimm dies Geschenk vorlieb:
der Stern, der selbst du bist, der die so weit hertrieb,
gab auch aus deiner Wiegen
in meine Seele Licht
und hat, dich zu vergnügen,
erfordert diese Pflicht.

5) Wir schenken beiderseits: Du gibst mir selbsten dich,
da du geboren wirst, hierfür geb ich dir mich.
Ach, gar ungleiche Gaben!
Du bist das höchste Gut,
ob alle Stern' erhaben
und ich das schlechtste Blut.

6) Und du verschmähst mich nicht, der du dreifacher Ehr',
mein König, mein Prophet und Hohepriester, Herr.
Ich rühme mich von keinem,
(Was hat der, der nichts ist?)
als nur von diesem einem,
dass du mein 'dreifach' bist.

7) Nun, Jesu, o mein Heil, ich habe dich gesehn,
lass mich den Weisen gleich, in mein Land wieder gehn.
Aus diesem Weltgetümmel
hin in mein Vaterland,
in Morgen, in den Himmel,
daher ich mich gewandt.

Text:
Melodie: Unbekannt