1) Die Sonn' ist aufgegangen,
der Lenz hat angefangen,
zu malen das verödte Feld.
Das frühe Morgentauen
versilbert Tal und Auen
und blümt der hohen Berge Zelt.
Der linde Westenwind
beküsset Floras Kind',
das Freudenlied
der Nachtigall
bestimmt das Tal
und reimet mit dem Gegenschall.
2) Die Erd' ist aufgeschlossen,
dass Bäum' und Stauden sprossen
und treiben ihren Wurzelsaft.
Das Gras ist durchgedrungen,
die Blättlein gleichen Zungen,
zu preisen Gottes Wunderkraft.
Denn aller Menschen Hand,
Kunst, Arbeit und Verstand
ist viel zu schwach,
dass er allein
ein Blümelein
sollt bringen aus der Erde Schrein.(a)
3) Das Haar der grünen Wälder
und die smaragden Felder,
bezieren sich nun um die Wett'.
Die Blüten stehen offen
und machen Früchte hoffen,
beschönend manches Gartenbeet.
Der bunte Blumenkranz
krönt die Matten.
des Winters Leib
entweichet weit
des frohen Frühling Freudenzeit.
4) Der Augentrost erscheinet
vom Morgentau beweinet
und weiset auf die Gottes Gnad'.
Vergissmeinnicht, das blühet,
das Engelsüß nicht fliehet,
der Frühling Tausendschöne hat.
Die Blum' Dreifaltigkeit
verharrt zu jeder Zeit
in den Herzen.
Blum' Passion,
im bunten Thron
stellt uns vor der Mariae Sohn.
5) Gott, dir sei Dank gesaget,
dass uns die Zeit behaget,
in welcher weichet Angst und Weh,
so wirst du all's erneuen
und ewig uns erfreuen
mit dem verlangten Himmelsklee.
Inzwischen bringen wir
dir Lob und Dank herfür:
Halleluja!
Die Salemsstadt
mehr Schönheit hat,
als dieser Erden Blumenpfad!