Die Ruhe senkt sich wieder    

1) Die Ruhe senkt sich wieder
auf unsre Erde nieder
in stiller dunkler Nacht.
Mit ungezählten Leiden
und ungezählten Freuden
ist abermals ein Tag vollbracht.

2) Mir sind des Tages Stunden
nicht freudenleer verschwunden.
Du liebe Vaterhand,
du hast mich treu geleitet,
viel Freuden mir bereitet,
und Schmerz und Kummer abgewandt.

3) Drum preis ich deine G+te
mit fröhlichem Gemüte,
mit demutsvollem Dank.
Ja, Herr, mein ganzes Leben
sei fortan dir ergeben,
sei dir ein steter Lobgesang.

4) Hab ich gefehlt, verzeihe
dem Reuigen, verleihe
zur Bessrung Kraft und Mut!
Auch ich will Schuld erlassen,
will denen, die mich hassen,
verzeihen christlich mild und gut.

5) Gib nun, zu guten Werken
auf's neue mich zu stärken,
des Schlafes Wohltat mir!
Mein Vater, ich empfehle
mein Leben, Leib und Seele
und alle meine Lieben dir.

6) Sei freundlich allen, denen
dein Ratschluss Schmerz und Tränen
zu ihrem Lose gab!
Herr, lindre ihren Kummer,
und gieße sanften Schlummer
auf jeden Leidenden herab.

7) So schlaf ich denn im Frieden.
Wie labend ist dem Müden
die Ruh' in stiller Nacht!
Mein letzter Feierabend,
sei er mir auch so labend,
wenn alles Tagwerk ist vollbracht!

Text:
Melodie: O Welt, ich muss dich lassen