1) Die Nacht ist vor der Tür,
und liegt schon auf der Erden,
mein Jesu, tritt herfür
und lässt es helle werden!
Bei dir, o Jesulein,
ist lauter Sonnenschein.
2) Ich habe diesen Tag
viel Eitelkeit getrieben,
du hast den Überschlag
gemacht und aufgeschrieben:
ich selber halte mir
die schwere Rechnung für.
3) Soll meine Sünde mir
unaufgeschrieben bleiben,
so bitt' ich, wollst du sie
mit deinem Blute schreiben.
Denn diese Schrift allein
schreibt keine Schulden ein.
4) Soll meine Sündenschuld
wo angeschrieben stehen?
Hier steht jetzt Gottes Huld,
die kann mir nicht entgehen,
sein rosenfarbnes Blut
macht meine Rechnung gut.
5) Wohlan, ich lege mich
in deinem Namen nieder,
und morgen ruf ich dich
zu meiner Arbeit wieder,
denn du bist Tag und Nacht
auf meinen Nutz bedacht.
6) Ich wünsche mir von dir
nicht von der Welt zu träumen,
drum, bitt' ich, wollst du mir
zeit meiner Seelen räumen.
Ach, hilf doch meinem Geist
nur träumen, wer du seist.
7) Ich schlafe, wache du,
ich schlaf in deinem Namen,
du sprichst zu meiner Ruh'
ein kräftig' Ja und Amen.
Und darum stell ich dich
zum Wächter über mich.
Variante des gleichnamigen Lieds von Kaspar Ziegler