Die Nacht ist da, ach bleib mir nah    

1) Die Nacht ist da,
ach, bleib mir nah,
du unerschaffne Sonne!
Geh in meinem Herzen auf,
Herzensfreud' und Wonne!

2) Ich lobe dich
herzinniglich
mit hocherhabner Stimme.
Ach, entzünde mein' Altar,
dass das Herze glimme.

3) Sprich mich auch los,
die Schuld ist groß,
viel Unrecht ist geschehen.
Lass mich jetzt und allezeit
dein Erbarmen sehen.

4) Schließ mir zur Ruh'
die Augen zu,
du Auge meiner Seele!
Ich bin ein Täubelein,
sei du meine Höhle.

5) Du Himmels-Schatz!
Vergönn' mit Platz
in deines Schutzes Armen.
Fasse mich mit Seel' und Leib,
Herr, in dein Erbarmen.

6) Wenn in der Nacht
dein Auge wacht,
du Herr der Cherubinen!
So muss auch ein harter Stein
uns zum Kissen dienen.

7) Sei du in mir,
und ich in dir,
du Herr der Tag und Zeiten!
So halt ich recht süße Ruh',
Herr, in deinen Seiten.

8) Ich bitte dich,
gedenk an mich,
jetzt und am letzten Ende.
Ich befehle meinen Geist,
Herr, in deine Hände.

Text:
Melodie: O Traurigkeit, o Herzeleid