1) Die Last ist aus, nun kommt die Lust,
die mir in sanfter Ruh' bewusst.
Mit Jesu wach und schlaf ich ein,
wie sollt ich denn nicht fröhlich sein?
2) Ach aber, wie betrübt bin ich,
ich denk jetzund, mein Gott, an dich!
Und mein Gewissen klagt mich an,
weil ich die Schuld nicht leugnen kann.
3) Auch dieser Abend stellet mir
des Tages finstre Werke für.
Für deine Liebe gab ich Hass,
zum Bösen schnell, zu Guten lass.
4) Ach, lass den Fluch nicht auf mir ruhn,
und Jesum die Bezahlung tun.
Bin ich nicht heilig und gerecht,
er ist ja der gerechte Knecht.
5) Der Feierabend stellt sich ein,
lass mein' Gebete feurig sein
und gib, dass meine Lagerstatt
in dir, Gott, sichre Ruhe hat.
6) Verbirg mich du in dein Gezelt,
wo selbst die Liebe Wache hält.
Des Löwen Rachen stopfe zu,
dass er mir keine Schaden tu.
7) So schlaf ich wohl in deiner Hand,
die alles Grauen abgewandt.
Ich fürchte weder Not noch Tod,
denn wo ich bin, da ist mein Gott.