Die Himmel rühmen Gottes Ehre    

1) Die Himmel rühmen Gottes Ehre
die Feste preiset seine Macht,
der Tag erzählt dem Tag die Märe,
die Nacht verkündet es der Nacht.
In aller Völker Zung' und Weilen
klingt nach das Lied aus ihrem Mund,
denn weit im umermessnen Kreisen
umgürten sie das Erdenrund.

2) Er hat der Sonn' in ihrer Mitten
gesetzt ein königliches Zelt;
dem, Bräut'gam gleich kommt sie geschritten,
sie läuft den Weg als wie ein Held.
In freud'ger Kraft von End' zu Ende
durchziehet sie den Weltensaal,
dass sie des Lichtes Fülle spende
bis in das fernste, tiefste Tal.

3) So ist des Herrn Gesetz das Beste,
die Sonne, die das Herz erquickt,
des Herren Zeugnis stehet feste
und macht die Albernen geschickt,
des Herrn Gebote sind gerade,
dem Herzen aller Freude Quell,
des Herrn Befehl zeigt heil'ge Pfade
und macht die Augen rein und hell.

4) Das Wort des Herrn ist Licht und Klarheit
und bleibet stehn durch alle Zeit,
des Herren Rechte sind die Wahrheit,
sind allesamt Gerechtigkeit;
sie sind ob allen Erdenschätzen,
ob allem, was dem Menschen hold,
mehr als der süße Honig letzen
das Herz, sie, als der Erde Gold.

5) Auch mir ward Licht von dieser Sonnen,
und täglich wird ihr Segen neu.
Von aller Sünd', die mich umsponnen,
auch der verborg'nen, mach mich frei.
Bewahr' auch vor dem stolzen Sinne,
der leicht des Frevels sich erfrecht,
dass er die Herrschaft nicht gewinne,
in Gnaden, Vater, deinen Knecht.

6) Dann wird mich keine Schuld beschweren,
und großer Missetaten rein
wird deines hohen Namens Ehren
mein ganzes Leben heilig sein.
Nun Herr, es müsse wohlgefallen
dir meiner Lippen armes Wort,
ja, hör auf deines Kindes Lallen,
o mein Erlöser und mein Hort!

Text:
Melodie: Wie groß ist des Allmächtgen Güte