Die du unter Friedenspalmen    

Bräutigam:
1) Die du unter Friedenspalmen
sicher wohnst im Feindesland,
Königin im Magdgewand,
brich nun aus in Jubelpsalmen.

Braut:
2) Dich, o Freund, in deiner Schöne,
deine Huld und Gnade nur,
nicht die stille Friedensflur
preisen meines Mundes Töne.

Bräutigam:
3) Wie der Bach zum Tal hernieder
endlos rinnt und silberhell,
lass, wie ein lebend'ger Quell,
strömen deine süßen Lieder.

Braut:
4) Wie die flüchtige Gazelle
von der Höh' zu Tale eilt,
nah', o Freund, dann unverweilt
deinem frischen Liederquelle.

Bräutigam:
5) Heller jetzt dein Lied erklinge.
Schone nicht und rufe laut,
dass die Stimme meiner Braut
weit durch alle Lande dringe.

Braut:
6) O, zerreiß die Nebelwolke,
flieg' herzu mit Sturmeseil,
bring', o Freund, bring' Fried' und Heil
deinem abgewignen Volke.

Bräutigam:
7) Kinder fernster Zonen lauschen
schon dem wunderbaren Klang –
auf, erhebe den Gesang,
dass es tönt wie Wogenrauschen.

Braut:
8) Über Berg' und weite Meere,
durch der Wüste heißen Sand
dringe, bis das fernste Land
voll von deines Namens Ehre.

Text:
Melodie: Unbekannt
Bibelstelle: Hohelied 8,13-14