1) Die dich nicht kennen, die nicht, Gott,
nach deinen Rechten fragen,
die müssen in der Zeit der Not
mit banger Seele klagen.
Beklemmt von Schmerz
verzagt ihr Herz
und findet keinen Retter:
denn du bist nicht
die Zuversicht
der Sünder und der Spötter.
2) Ich aber darf auf dich allein
mit ganzer Seele trauen,
wie finster auch die Zeiten sein,
darf dennoch mir nicht grauen.
Ich kenne dich
und weiß, dass ich
nach deinen Rechten frage.
Weiß, deine Treu
wird täglich neu
und sorgt für meine Tage.
3) Nicht klagen will ich, Gott, vor dir!
Nicht mutlos zu dir treten.
Mit Zuversicht, die gibst du mir
mit Freuden will ich beten.
Dein Angesicht
verbirgt sich nicht
vor denen, die dich ehren.
Du merkst auf sie,
verwirfst sie nie
und eilst, sie zu erhören.
4) Du wollest in der bösen Zeit
mit deinem Schutz mich decken!
Mich setze, Gott, in Sicherheit
vor allen ihren Schrecken.
Mich treffe nicht,
Herr, dein Gericht.
Du wollest meiner schonen!
Wenn die vergehn,
die frech dich schmähn,
dann lass mich sicher wohnen!
5) Einst wird gewiss die Missetat
den Frevelnden vergolden.
Die deines Wortes treuen Rat,
Gott, nicht gehorchen wollten.
Einst wird man sehn,
wie sie vergehn,
wie plötzlich sie verschwinden!
Doch, wer dich sucht,
der wird die Frucht
davon gewiss empfinden.
6) Gott, hilf mir, dass ich immer hier
ein heiligs Leben führe
und meine Freudigkeit zu dir
durch Sünden nicht verliere!
Der Sünder Schmach
folgt ihnen nach,
sie müssen vor dir zittern.
Doch mich wird nie,
dein Droh'n, wie sie,
wenn du sie strafst, erschüttern.