Der wunderschöne Jakobsstern    

1) Der wunderschöne Jakobsstern
ist aufgegangen von dem Herrn
und leuchtet wie die Sonne.
Er gibt gar einen neuen Schein,
die oft gewünschte Strahlen sein
Gerechtigkeit und Wonne.
Sein Glanz
ist ganz
ausgestrecket.
Gott mich decket
mit den Flügeln,
seine Klarheit will sich spiegeln.

2) Der Stern ist unser Jesulein,
die Gnad' und Liebe Flügel sein,
die uns so schön umfangen.
Wer wollte sich doch freuen nicht,
weil dieses großen Heidenlicht
in Jakob aufgegangen?
Sein Mund
tut kund
armen Sündern
als jetzt Kindern,
wie stets walle
ihm sein Herzlein gegen alle.

3) In Jakob regt sich keine Müh',
es ist die Wurzel Isai
so lieblich ausgeschlagen.
Ein schön begrüntes Zweigelein
soll als ein Krieges Zeichen sein,
nach dem die Heiden fragen.
Den Stern
von fern
auch die Weisen
geben, preisen
und erheben,
die im Morgenlande leben.

4) Wo muss der Juden König sein,
das neugeborne Jesulein?
Sein Stern ist uns erschienen.
Die alte Zeit ist nun dahin,
wir armen Heiden suchen ihn
und kommen, ihm zu dienen.
Herr Christ,
du bist
Trost uns Heiden,
die mit Freuden
dich erkennen
und dich ihren König nennen.

5) O Bethlehem, du kleine Stadt,
du hast nach Gottes weisem Rat
den Preis und Ruhm vor allen,
dass du dem allerhöchsten Gott
der ist das rechte Himmelsbrot,
zu Wohnungsstadt gefallen.
Aus dir
soll mir
mit Verlangen
ohne Prangen
der herkommen,
der den Sündern kommt zu frommen.

6) Sein Ausgang ist von Ewigkeit,
da er vom Vater vor der Zeit
als ein Sohn ist gezeuget.
Zu dieses Sohnes Ruhm und Ehr
auch selbst der starken Engel Heer
die Knie im Himmel beuget.
Ei, mein
Herrlein,
mein Verwandter,
mein Bekannter,
bist willkommen,
du hast mein Fleisch angenommen.

7) Das Gold des Glaubens schenk ich dir,
mein Jesulein, nimm an von mir
den Weihrauch, das Gebete.
Die herben Myrrhen sollen sein
ein Zeichen deiner Todespein,
zu dir ich, Jesu, trete.
Mein Gott,
dein Tod
soll das Leben
allen geben,
die dir trauen
und auf deinen Hingang bauen.

8) Hier finden wir den Freudenstern,
den großen Gott und Himmelsherrn.
Nun lobet, alle Heiden,
und alle Völker, seid bereit,
zu preisen seine Gütigkeit.
Der Herr sein Volk wird weiden,
der Hirt
stets wird
auf uns schauen,
in die Auen
er uns leitet
und zum Lebensbrunn' begleitet.

9) Ich blinder Heid', ich Asch' und Staub,
der Sünden Knecht, der Würmer Raub,
in Todesschatten sitze.
O heller Morgenstern, geh auf,
verrichte deinen Himmelslauf
und meine Seel' erhitze.
O mein
Sternlein,
deine Flammen
jetzt zusammen
bei mir schlagen:
was soll ich vor Freuden sagen?

Text:
Melodie: Wie schön leuchtet der Morgenstern