1) Der Wesen Schöpfer, Gott, auf dessen Wort "Es werde!"
einst still und feierlich aus ungepflügter Erde,
von Menschen ungesät, die erstgeborne Saat
mit ihrer Segensfrucht am Schöpfungstage trat,
2) Gott, dessen Allmachtshand mit Blumen, Gras und Kraute
die Erde schön geschmückt, noch eh' ein Mensch sie baute,
der Pflanzen hier im Meer, und dort auf seinen Ruf
in öder Wüstenei sich einen Garten schuf,
3) Der du der Zeiten Lauf und ihre Dauer maßest,
für keinen Ort den Quell der Fruchtbarkeit vergaßest,
für jeden Himmelsstrich den Grad der Wärme wogst,
aus Ungewittern selbst der Saaten Vorteil zogst,
4) Der du der Winde Wut, wenn zügellos sie stürmen
und auf der offnen See auf Fluten Fluten türmen.
Der du die schwüle Lust, so wie der Wolken Last,
in deiner Allgewalt zum Schutz der Früchte hast,
5) Allmächtiger! Vor dir sinkt jeder meiner Brüder
mit mir anbetungsvoll zur Zeit der Aussaat nieder,
und fleht um deinen Lohn für seiner Stirne Schweiß,
um deinen Segen, Gott, für seine Müh' und Fleiß!
6) Hier, wo bei manchem Sturm, und fast mit Staub bedecket,
der Ackersmann, so weit sein Erbteil sich erstrecket,
nun seiner Väter Land mit eigner Hand gebaut,
und voller Hoffnung ihm den Samen anbvertraut,
7) Auf diese Flur, o Gott, ergieße sich dein Segen
im kühlen Abendtau, im warmen Frühlingsregen,
in reiner milder Luft, in heißer Sonnenglut,
im Ungewitter selbst, und in des Sturmes Wut.
8) Und wenn der Samen dann, befruchtet von der Erde,
aus ihrem Schoße keimt, Allmächtiger, so werde
vom Frühlingshauch belebt, von dir geschützt die Saat,
bis sie einst reift und sich die Zeit der Ernte naht.