1) Der volkreich' Erdenkreis und alles, was er heget,
in fettem Mutterschoß zu Füßen sich hinleget
dem höchsten Wundergott. Ihr Boden, uns was sich
auf selbem hält und nährt, preist Gott einmütiglich.
2) Wo sich die stille See tief unergründlich findet,
daselbst hat Er die Erd' auf festem Grund gegründet.
Wo unausforschlich schwebt der große Wasserlauf,
daselbsten hat Er sie gebreitet obenauf.
3) Wer wird so würdig sein, wo Gottes Berge sehn,
an dem gepriesen Ort frohlockend einzugehn?
Wer mag so selig sein, zu nehmen freien Stand,
wo Gottes Heiligkeit bewohnt ihr Vaterland?
4) Wer Unschuld in der Hand und Reinlichkeit im Herzen
behält untadelig, der sich nicht lässt beschwärzen
durch loser Ehren Ruß, liebt Wahrheit allezeit,
nicht schwöret liederlich, tut keinen falschen Eid.
5) Zu dem wird sich der Herr mit reichem Segen nahen,
er wird von seinem Gott, Rat, Hilf' und Trost empfahen.
Gott bleibet allezeit sein' Hoffnung, Schutz und Heil,
der die Gerechtigkeit ihm schenkt für seinen Teil.
6) Dies nämlich wird genannt das göttliche Geschlechte,
die auserwählte Kirch', in welcher nur Gerechte
und Gottes Kinder sind, die stets nachfragen Ihm,
sein Antlitz suchen gern und folgen seiner Stimm'.
7) Erweitert Tür' und Tor an allen euren Orten,
macht größer die Gewölb', erhöhet eure Pforten,
stellt Ehrenbögen auf, bereitet Steg und Weg,
auf dass einziehen durch der Ehrenkönig mög.
8) Erkläret aber vor, und deutet an ein wenig,
wer ist der große Fürst? Wer ist der Ehrenkönig?
Er ist der starke Held, sieghaftig jederzeit,
unüberwindlich groß und mächtig in dem Streit.
9) Erweiter deine Tor', o Welt, mach hoch die Türen,
der Ehrenkönig will einziehend triumphieren.
Wer ist derselbe denn? Er heißt Herr Zebaoth,
er ist der Ehrenfürst, der allerhöchste Gott.