Der Unglaub spricht    

1) Der Unglaub spricht: Soll’s denn ganz nachten?
Der Glaube: Sonne, stehe still!
Der Unglaub: Sollen wir verschmachten?
Der Glaube: Starrer Felsen, quill!
Wenn Sara ihre Tage zählet,
hört Abraham auf Gottes Wort.
Wenn Saul den schweren Harnisch wählet,
zieht David mit der Schleuder fort.

2) Der Unglaub hat noch nicht gedroschen,
da isst der Glaube schon sein Brot.
Der Unglaub zählet seine Groschen,
der Glaube kennet keine Not.
Sieht Unglaub nichts als düstre Nächte,
sieht Glaube schon den Sonnenstrahl.
Sieht Unglaub nur des Schicksals Mächte,
erblickt der Glaube Gottes Wahl.

3) Wenn jenem alle Hoffnung fliehet,
erhebet dieser kühn sein Haupt.
Der Unglaub glaubet, was er .siehet;
der Glaube siehet, was er glaubt.
Der Unglaub will den Höchsten meistern,
der Glaub erträgt gar Menschenspott.
Der Unglaub haust mit trüben Geistern,
und sieh, der Glaube ruht in Gott.

Text:
Melodie: Unbekannt

Das Lied "Der Unglaub spricht" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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