Der Unchrist leidet, weil er muss    

1) Der Unchrist leidet, weil er muss,
der Christ nach Gottes Willen;
wenn jener murret vor Verdruss,
weils der sein Herz zu stillen.
Dort häuft man bei der Straf die Schuld;
hier weint man kindlich in Geduld,
weil uns der Vater züchtigt.

2) Ach Gott und Vater unsres Herrn,
soll ich zum Leiden gehen,
gib, dass ich auch so beten lern:
Dein Wille soll geschehen!
Er bat und nahm den Kelch doch an,
ward bis zum Tod dir untertan,
ja bis zum Tod am Kreuze.

3) Der Übermut bleibt hart und frei,
schlägst du gleich bis zum Blute;
der Unmut wird verzagt und scheu
bei der empfunden Rute;
ein willig Kind, wenn du es stäupst,
denkt, dass du Vater bist und bleibst,
der uns zum besten schläget.

4) Den wilden Bastard stößt man aus;
was kann man an ihm ziehen?
Der Erbe aber in dem Haus
darf nicht die Rute fliehen.
Ach bilde mich nach Christi Sinn,
dass wenn ich gern gezüchtigt bin,
ich auch mit ihm darf erben!

Text: (1767)
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr

Das Lied "Der Unchrist leidet, weil er muss" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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