Der Sonnen helles Prangen    

1) Der Sonnen helles Prangen
ist zwar zur Ruh' gegangen,
die dunkle Nacht bricht ein,
es schlafen Schaf' und Felder,
es ruhen Wild' und Wälder,
ich aber kann nicht ruhig sein,

2) Bis ich mich und mein Leben,
Gott, deiner Hut ergeben.
Herr, deines Geistes Schein
erleuchte mein Gemüte
mit Segen, Gnad' und Güte,
sonst kann mein Herz nicht ruhig sein.

3) Vergib aus lauter Gnaden,
womit ich bin beladen,
die Schulden groß und klein.
Vertreib die schwarzen Wänster
der Höllen Schreckgespenster,
sonst kann mein Herz nicht ruhig sein.

4) Lass deiner Engel Wagen
sich um mein Lager schlagen,
so kann kein Kreuz und Pein
mich und mein Haus bestürmen.
Wirst du mich, Gott, beschirmen,
so schlaf ich sanft und ruhig ein.

5) So will ich dich erheben,
so lang der Geist wird geben
das Leben dem Gebein,
mit Preis, wie sich's gebühret,
so lang das Herz sich rühret,
bis ich schlaf sanft und ruhig ein.

6) Ich schlaf in Gottes Armen
entfernt vom Welt-Alarmen,
entfernt vom Sorgenstein.
Wer will, wer kann mir schaden?
Ich bin in Gottes Gnaden:
hier schlaf ich sanft und ruhig ein.

Wänster = Körper, Wesen

Text:
Melodie: Nun ruhen alle Wälder