Der Sommer ist dahin, die Ernte ist vergangen    

1) Der Sommer ist dahin, die Ernte ist vergangen!
Nun kommt mein Herr und Gott, die Früchte zu empfangen.
Ach, da ist überall keine Segen, kein Gewinn,
kein ewge Lebensfrucht! - Der Sommer ist dahin!

2) So manchmal wird gesät des Wortes edler Samen,
so oft mir kund getan der teure Jesus-Namen,
so oft mein Herz in Not und Anfechtung geführt,
so oft von Gottes Güt' und Treue sanft gerührt!

3) Wo ist denn nun die Frucht von allem dem zu sehen?
Ach, alles scheint umsonst an meiner Seel' geschehen!
Noch kein zerschlagnes Herz, noch kein gebeugter Sinn,
noch Glaub' und Liebe nicht! - Die Ernte ist dahin.

4) Noch ist's der alte Mensch mit seinen bösen Werken,
der nicht auf Gnade will zu seinem Heile merken!
Noch voller Fleischeslust, voll Hader, Geiz und Neid,
noch so voll Trotz im Glück, noch so verzagt im Leid!

5) Ach Vater, wollst noch nicht den faulen Baum umhauen!
Ach wart, aus Gnaden noch! Lass gnädig niedertauen
den Regen deines Geists auf den verdorrten Grund,
dann werden dennoch dir noch Glaubensfrüchte kund.

6) Ja, Herr, den Heilgen Geist mir armen Sünder schenke,
dass er mein sichres Herz zu wahrer Buße lenke,
und den Gekreuzigten verklär' in meinem Geist,
bis nichts mehr in mir ist, was dich nicht liebt und preist.

Text:
Melodie: Unbekannt