Der Sommer hat zum Herbste sich gewendet    

1) Der Sommer hat zum Herbste sich gewendet,
und seine Garben trug das Feld;
nun sei des Dankes Opfer Gott gespendet,
dem wir die Hoffnung heimgestellt.
er hat die Fluren uns behütet,
er ist zu segnen nicht ermüdet -
danket dem Herrn!

2) O brauchet auch in seinem Sinn den Segen,
der Er uns väterlich beschert,
auf's neue wendet euch zu seinen Wegen,
dass euer Dank den Geber ehrt!
Indem nach seinem Wort ihr handelt,
nach seinem Willen immer wandelt,
danket dem Herrn!

3) Ihr Reichen, denen neu gemehrt die Habe,
steht ab vom Geiz, vom Übermut;
vor Gott ist köstlich jede Liebesgabe,
o, seid nicht karg mit eurem Gut!
Der ärmern Brüder Not zu enden,
mit gutem Wort und milden Spenden
danket dem Herrn!

4) Ihr Armen, die betrübt vorübergehen,
wo sich des Nachbars Reichtum baut,
ihr sollt vom Vater nicht vergessen stehen,
er sorgt für den, der Ihm vertraut!
Durch redlich Schaffen ohne Bangen,
durch still zufriedenes Empfangen
danket dem Herrn!

5) Wir alle aber wollen treulich streben,
nicht an der Erde Glück und Leid
die ganze Seele einzig hinzugeben,
uns mahnet an Vergänglichkeit
die leere Flur, des Jahres Neigen,
- dass Er ein Höh'res uns will zeigen,
danket dem Herrn!

6) Wir sollen selber reife Garben werden,
daran Er sich erfreuen mag,
und legt der Tod uns in den Schoß der Erden, -
uns ruft der Herr am Erntetag.
Zum ew'gen Leben uns zu bringen;
dann wird's durch alle Himmel klingen:
danket dem Herrn!

Text:
Melodie: Unbekannt