1) Der Himmel färbet sich, die Sonne gehet nieder,
der Monden grüßet uns, dort an der Feste wieder,
der Sternenschein
tritt lieblich ein.
2) O Seele, schaue du auf deine Gnadensonne,
erkenne, was sie dir, an Freud' und süßer Wonne,
auch Liebes-Tat
erzeiget hat.
3) Erwäge, was ihr Schein von dir hat abgewendet,
was dir des Teufels Reich von Unglück zugesendet.
Das hat ihr Glanz
gedämpfet ganz.
4) Und ob du armer Mensch, von wegen deiner Sünden
jetzt solltest dich bereits im Höllengrund befinden.
Gönnt dir Gott doch
die Buße noch.
5) Drum falle Ihm zu Fuß, Ihm der schon deiner wartet,
lass ja dein armes Herz nicht länger sein verhärtet,
betrübe dich
recht bitterlich.
6) Wirst du die Gütigkeit des Höchsten so bedenken,
und dich, durch wahre Reu, zu seinen Füßen senken?
Wird seine Treu'
dir morgen neu.
7) Er wird durch seinen Schutz dich selber heint bewahren,
und Leib und Seele dir gesund zum Morgen sparen.
Du wirst die Nacht
sein wohl bewacht.