Der Frühling ist erschienen    

1) Der Frühling ist erschienen,
der Winter dünkt uns nun ein Traum.
Nun liegt die Welt im Grünen
und schneeweiß schimmert Heck' und Baum.
Hört, wie so froh die Lerche
ihr Lied erschallen lässt.
Die Schwalben und die Störche
beziehn ihr altes Nest.
Mit fröhlicher Gebärde
geht nun der Mensch und streut
den Samen in die Erde,
der er auf Wucher leiht.

2) Wer aber gibt auf's Neue
dem Samenkörnlein das Gebot:
keim auf, wachs und gedeihe
und werde Halm und Ähr' und Brot!
Du sprichst den Segen leise,
allmächtiger und sieh,
es wächst für Menschen Speise
und Futter grünt für's Vieh.
Kein Zweifel soll uns kränken,
du wirst barmherzig sein,
fruchtbaren Regen schenken
und milden Sonnenschein!

3) Und wenn sich Wolken türmen
und Wetter drohn mit Glut und Flut,
wird deine Hand uns schirmen.
Wir traun auf dich mit frohem Mut!
Du hemmst des Sturmes Flügel,
du lenkst der Blitze Lauf,
und stellst, als Gnadensiegel,
den Himmelsbogen auf.
er wölbt sich hoch und schimmert
am grauen Wolkenzelt.
Und siehe, unzertrümmert
blieb unser Haus und Feld!

4) Freut euch des Herrn, ihr Frommen
und heißt mit lautem Jubelruf
das junge Jahr willkommen
und preist ihn, der den Frühling schuf!
Seht, wie im Blumenkleide
die Wiese lieblich prangt!
Nur der fühlt wahre Freude,
der Gott von Herzen dankt.
Auf! Jeder pflüg und säe
und singe froh dazu:
Ehr' sei Gott in der Höhe
auf Erden Fried' und Ruh'!

Text:
Melodie: Nun lob, mein Seel, den Herren