1) Der du die Liebe selber bist
und gern uns Menschen segnest.
Selbst dem, der, Herr, dein Feind noch ist,
mit Wohltun doch begegnest!
O, bilde meinen Sinn nach dir
und lass mich doch, mein Heiland, hier,
wie du gewandelt, wandeln.
Die können keine Christen sein,
die sich nicht Andrer Wohlfahrt freun,
nicht menschenfreundlich handeln.
2) Dein Leben in der Niedrigkeit
war für die Menschen Segen.
Dir folgten Lieb' und Freundlichkeit
auf allen deinen Wegen.
Wohin du gingst, ging Wohltun mit,
dein Wort, dein Werk und jeden Schritt
begleitete Erbarmen.
Du übernahmst die schwerste Pein,
uns vom Verderben zu befrein
und starbst, zum Heil uns Armen.
3) Auch jetzt noch, auf der Himmel Thron,
bist du das Heil der Sünder.
Auch da bleibst du, o Gottes Sohn,
ein Freund der Menschenkinder.
Du schaffst den Deinen wahre Ruh'
und die Verirrten suchest du
auf rechten Weg zu leiten.
Du hörst der Seufzenden Gebet
und brauchest deine Majestät,
nur Segen auszubreiten.
4) O, lass in meiner Pilgerschaft
mich auf dein Vorbild sehen.
Erfülle mich mit Lust und Kraft,
dem Nächsten beizustehen.
Betrübter Herzen Trost zu sein,
mich mit den Fröhlichen zu freun,
mit Weinenden zu klagen.
Lass mich dem, der sei Herz mir weiht,
ein Herz voll frommer Redlichkeit
und Treue, nicht versagen.
5) Lass mich, mit brüderlicher Huld
den Strauchelnden erwecken.
Durch Sanftmut, Mitleid und Geduld
des Nächsten Fehler decken.
Mein Antlitz sei nie fürchterlich
und meine Seele neige sich
zu des Bedrängten Flehen.
So wird mich in der bessern Welt,
die nur Beglückte in sich hält,
der Liebe Lohn erhöhen.