1) Der alte, fromme Simeon
hat Jesum, Gottes eignen Sohn
auf seinen Arm genommen.
Ach, Heiland, sollt ich auch nunmehr
in dieser allergrößten Ehr'
|: Und höchsten Freude kommen. :|
2) O liebster Schatz, vergnüge mich,
doch unterdessen nehm ich dich
in meine Glaubens-Armen.
Ich drücke dich mit süßer Lust
an meine kranke Liebesbrust
|: Und will an dir erwarmen. :|
3) Gib einen hellen Glaubensschein
in mein noch dunkles Herz hinein,
dass ich nach dir verlange.
Und mit gewisser Zuversicht
bis mir mein Herz und Auge bricht,
|: An dir, o Heiland, hange. :|
4) Ist mein erwünschter Abschied da,
dann ist mir auch mein Glücke nah.
Du, Jesu, bist mein Leben!
Du nimmst die sel'ge Seel' zu dir,
drum wird der matte Leib von mir
|: Mit Freuden hingegeben. :|
5) Lass mich die ganze schnöde Welt
und alles, was dem Fleisch gefällt,
durch deine Kraft besiegen.
Lass mich der kahlen Eitelkeit
zu meinem großen Herzeleid,
|: Nicht weiter unterliegen. :|
6) Ich werde, hoff ich, auch einmal
aus dieser Welt und Sündenqual
mit Fried' und Freude fahren.
Weil du, herzliebster Jesu Christ
mein allertreuster Heiland bist,
|: Wirst du mich wohl bewahren. :|
7) Ich lobe dich, mein Herr und Gott,
dass du für mich in Angst und Tod
dein eigen' Kind geschenket
und es zum Heiland dieser Welt
bereits persönlich dargestellt,
|: Ja, mir in's Herz gesenket. :|
8) Mein Gott und Vater, sei gepreist!
Du hast durch deinen Heil'gen Geist
mir in der Schrift versprochen,
dass ich im höchsten Himmelswohl
den Heiland ewig schauen soll,
|: Drum fröhlich aufgebrochen! :|