Den Heiland auf den Tod zu sparen    

1) Den Heiland auf den Tod zu sparen,
ist nicht die wahre Sterbenskunst!
Mit Gnade lässt sich's nicht verfahren
als wie mit eines Menschen Gunst.
Und wüsst ein Christ den Tod noch fern,
er lebte dennoch seinem Herrn.

2) Herr, lehr mich selbst, dass dir zu leben
so nötig und so selig sei.
Du hast mir täglich zu vergeben,
da ist's genug an solcher Treu.
Ein Schalksknecht ist, der sich entzieht,
bis er den Kerker vor sich sieht.

3) Mein Herr will lauter Leute haben,
die seine Gnade täglich freut;
sein Blut und seines Geistes Gaben
sind kein Geschenk zur Sicherheit.
Wo Glaube ist, muss Liebe sein,
und niemand liebt im Tod allein.

4) Herr, schaff, dass mir dein Umgang süße,
Dein Angedenken köstlich ist;
und leg ich mich vor deine Füße,
so zeig dich mir, wie hold du bist.
Schweift mein Herz aus, so ziehe mich
in Gnaden wieder fest an

5) Wie sollt ich dem nicht leben wollen,
der für mich armen Sünder starb?
Wie sollt ich dem nicht dienen sollen,
der mich zum Eigentum erwarb?
O nein, dir, Jesus, leb ich gern;
sterb ich, so sterb ich dir, dem Herrn.

Text: (1767)
Melodie: Wer weiß, wie nahe mir mein Ende

Das Lied "Den Heiland auf den Tod zu sparen" ist in 1 Liederbüchern enthalten:

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