1) Dem Herren will ich singen
auf preisen seine Tat
samt so viel Wunderdingen,
die er erwiesen hat,
dieweil er Ross und Wagen
ins Meer hat wollen jagen.
2) Der Herr ist meine Stärke,
mein Heil und Lobgesang,
den ich um seine Werke
preis' all mein Leben lang.
Stets will ich hoch erheben
Gott, meines Vaters Leben.
3) Der Herr weiß recht zu kriegen,
Herr ist sein großer Nam'.
Der Pharao muss liegen
im Meer mit Spott und Scham,
und seine Kriegsgesellen
versunken in den Wellen.
4) Die Flut hat jetzt bedecket
die Kämpfer insgemein,
sie liegen tot gestrecket,
nach dem sie wie die Stein'
auf gar zu trotzigs Springen
sehr schnell zu Grunde gingen.
5) O Herr, was Wundertaten
tut deine rechte Hand!
Durch sie ist ja geraten
der Feind in Spott und Schand'.
Herr, sie hat Ross und Wagen
des Pharao zerschlagen.
6) Du hast der Feinde Toben
mit deiner Herrlichkeit
gestürzet und von oben
vernichtet ihren Streit.
Dein Grimm hat sie beschweret
und gleich wie Stroh verzehret.
7) Herr, auf dein starkes Blasen
tat sich das Wasser auf,
die Flut fing an zu rasen,
bald stand sie wie ein Hauf',
als ihre Tiefe wallet,
dass es sehr weit erschallet.
8) Ich will sie wohl erjagen,
sprach unsres Feindes Hut',
ich will den Raub wegtragen
und kühlen meinen Mut.
Mein Schwert soll sie verderben,
dies Volk soll plötzlich sterben.
9) Da ließest du, Herr, sausen
die Winde, dass das Meer
durch sein erschrecklichs Brausen
sie deckte, die so schwer
wie Blei hinunter sunken
und jämmerlich ertrunken.
10) Wer ist dir, Herr, zu gleichen
in aller Götter Zahl,
wer kann dein Lob erreichen?
Du Herrschest überall.
Wer ist, wie du, so mächtig,
so heilig, schrecklich, prächtig?
11) Wer ist, wie du, zu loben,
wer ist so wunderreich,
wer ist, wie du, erhoben?
Ach, dir ist keiner gleich.
Du hast den Feind bezwungen,
die Erd' hat ihn verschlungen.
12) Du hast dein Volk begleitet
durch deine Gütigkeit
und hast uns zubereitet
Erlösung dieser Zeit.
Du hast uns hingeführet,
da uns dein' Hütte zieret.
13) Da das kam vor die Heiden,
erbebt' ein jedermann.
Angst, Zittern, Furcht und Leiden
kam die Philister an.
Die Fürsten Edom stunden
mit Schrecken ganz gebunden.
14) Die starken Moabiter
verzagten jämmerlich
und alle Kanaaniter
vor dir befahrten sich.
Herr, lass sie Furcht und Schrecken
durch deinen Arm bedecken.
15) Lass sie wie Felsen stehen
erstarret, steif und hart,
bis man dein Volk mag sehen,
das so erlöset ward,
samt allen seinen Frommen
hindurch mit Freuden kommen.
16) Herr, bringe doch und pflanze
sie auf den Berg in Rast,
den du zum Haus' und Schanze
dir auserkoren hast,
den du samt allem Wesen
zur Wohnung auserlesen!
17) Lass sie zur Hütten kommen,
die du mit eigner Hand
zum Erbteil eingenommen
und heilig wird genannt.
Die kann man nicht vertreiben,
der Herr wird König bleiben.
18) Mit Rossen und mit Wagen
zog Pharao ins Meer.
Der Herr hatt' ihn geschlagen,
die Flut lief über her.
Israel ist mit Prangen
ganz trocken durchgegangen.
Das Triumph-Lied Moses, welches er gesungen, als die Kinder Israel von der gewaltigen Hand des Pharao errettet und dieser Tyrann samt seiner großen Krieges-Macht im roten Meer war ersoffen und umkommen. (Exodus 15)