1) Dem großen Gott ist niemand gleich
auf dieser ganzen Erde,
und er will, dass im Gnadenreich
der Mensch ihm ähnlich werde,
in seinem Wort erklärt er sich,
ihr sollet heilig sein, wie ich,
ist das nicht hohe Ehre?
2) Doch fordert hier nicht Gott zu viel
von uns zerbrochnen Scherben?
Weiß er nicht unsrer Kräfte Ziel?
das menschliche Verderben?
Was sich für Schwachheit an uns findt?
Wie wir ganz voller Mängel sind?
Weiß er nicht dieses alles?
3) Ach ja, er weiß es, und begehrt
es nicht von unsern Kräften,
von seinem Geist wird's uns gewährt
in Christentumsgeschäften,
was nach dem Muster soll geschehn,
wie wir's an Gott und Christo sehn.
So wird's uns doch gelingen.
4) Gott fordert unsre Heiligkeit
nicht nach dem höchsten Grade.
Er will, wir sollen sein bereit,
dass man es durch die Gnade,
nach seinem Muster so weit bringt,
als es bei Fähigkeit gelingt.
So dürfen wir nicht zagen.
5) Nach der Vollkommenheit, die man,
in seinem ganzen Leben
hier nimmermehr erreichen kann.
Muss doch ein Frommer streben,
was hier noch fehlt, wird dort ersetzt,
wenn uns die Seligkeit ergötzt,
worauf wir Christen hoffen.