Dem alle Engel singen    

1) Dem alle Engel singen,
heil mir! Ich darf auch mich
zu seinem Throne schwingen.
Und beten, Gott, darf ich.
Mein Loblied eilt zu dir!
Du hörest, wenn ich bete.
Und zeigst mir das Erflehte
wenn's möglich, gerne mir.

2) Wie viele Millionen
flehn jetzt zu deinem Thron!
Da, wo nur Menschen wohnen
steigt auf der Seufzer Ton.
Und, keinem bist du fern.
Du siehst auf mich auch nieder,
nimmst an die schwachen Lieder. -
und hörst mein Seufzen gern.

3) Wie groß wird, wenn ich bete
mir Gott, der alles gab.
Ich sehe das Erflehte
hing von mir selbst nicht ab.
In allem find ich da
den Vater, den Regierer,
der Wolken weisen Führer,
der, eh' ich bat, mich sah.

4) So sei so lang ich hauche,
mein Leben ein Gebet.
Mehr als ich Schwacher brauche,
als mein Verstand versteht.
Nicht bloß, was ich begehrt,
wie wenig, weiß ich Armer!
Es wird mir, mein Erbarmer,
mehr, mehr von dir gewährt.

5) Lass mich die Angst nicht beten,
gebrechen Seufzer mir.
So wirst du mich vertreten,
das hoff ich, Herr, von Dir!
Dein Wille soll allein,
mich stets zu guten Werken,
mich selbst im Leiden stärken,
mir Ruh' und Mut verleihn.

6) Wohl mir, du hast's verheißen,
dein Geist soll bei mir sein.
Soll, aus der Angst mich reißen
selbst in des Todes Pein.
O, schweige du mir nicht!
Geist Gottes! Lehr mich beten
in meinen letzten Nöten,
bis selbst mein Herz ihn spricht.

Text:
Melodie: Von Gott will ich nicht lassen