Deines Gottes freue dich    

1) Deines Gottes freue dich,
dankbar, meine Seele,
sorget er nicht väterlich,
dass kein Gut dir fehle?
Schütz dich deine Vorsicht nicht,
wenn Gefahren dräuen?
ist es dir nicht süße Pflicht,
seiner dich zu freuen?

2) Ja, mein Gott, ich hab in dir,
was mein Herz begehret:
einen Vater, der mich hier
huldvoll pflegt und nähret,
der mich durch sein göttlich' Wort
hier zum Guten lenket
und mit Himmelswonne dort
mich einst ewig tränket.

3) Wenn ich ernstlich dein Gebot
und mit Freuden übe:
wenn ich kindlich dich, mein Gott
fürchte, ehre, liebe:
o, wie ist mir dann so wohl!
Ruhig im Gemüte,
seliger Empfindung voll,
schmeck ich deine Güte!

4) Dann darf ich mit Zuversicht
nach dem Himmel blicken.
Meiner Leiden acht' ich nicht,
wie sie mich auch drücken.
Hoffnung und Zufriedenheit
wohnen mir im Herzen
und ihr Trost erhebt mich weit
Über alle Schmerzen.

5) Du bist mein! So jauchz' ich dann.
Wer ist, der mir schade
heil mir, dass ich's rühmen kann:
mein ist deine Gnade!
Dir ist meine Wohlfahrt wert!
Du gabst mir das Leben,
wirst auch, was mich täglich nährt
und erfreut, mir geben!

6) Jesus ist nach deinem Rat
in die Welt gekommen.
Alle meine Missetat
hat er weggenommen.
Ihm vertrau, ihn bet ich an,
glaub an seine Leiden
und die Macht der Sünde kann
mich von dir nicht scheiden.

7) Dich, du Trost der Sterblichkeit,
heil des bess'ren Lebens,
himmlische Vollkommenheit
such ich nicht vergebens.
Wenn mein Lauf vollendet ist
und vollbracht mein Leiden,
ruft mein Mittler Jesus Christ
mich zu deinen Freuden.

8) Meine Freude wird, mein Gott,
als dann ewig währen!
Noch so furchtbar sei der Tod:
er kann sie nicht stören.
Willig werd ich mein Gebein
der Verwesung geben.
Herr, dein Tag bricht bald herein
mit ihm neues Leben.

9) Gib mir, Gott, so lang ich hier
auf der Erde walle,
das Bewusstsein, dass ich dir
als dein Kind gefalle!
Dieses sanfte Freudigkeit,
die ich zu dir habe,
sei mein Heil in dieser Zeit
und mein Trost im Grabe!

10) Lass die Lust der Sünde nie
dieses Heil mir rauben.
Hilf mir kämpfen wider sie,
stärke meinen Glauben!
Gib mir deinen Geist, der mich
und mein Tun regiere,
dass ich mein Vertrau'n auf dich
nimmermehr verliere!

Text:
Melodie: Christus, der uns selig macht