Dein war ich, eh der Sonnen Pracht    

1) Dein war ich, eh der Sonnen Pracht
den heut'gen Morgen weckte.
Dein war ich, eh' die heut'ge Nacht
die Flügel um uns streckte.
Da ich in deiner treuen Hand
so sicher Schutz und Hilfe fand,
war nichts, das mich erschreckte.

2) Das Werk des Tages ist vollbracht,
der Arbeit Müh' vergangen,
der Schweiß, so matt er uns gemacht,
vertrocknet von den Wangen.
Der müde Leib bereitet sich,
o du, des Todes Bruder, dich
mit Freuden zu empfangen.

3) Doch steigt, eh sich das Auge schließt,
das Opfer unsrer Lieder
zu dir, der allen gütig ist.
Schau gnadenvoll hernieder.
Empfang in unsrem Lobgesang
gerührte Herzen frommen Dank,
für uns uns unsre Brüder.

4) Noch führst du uns mit treuer Hand
auf unsres Lebens Pfade.
Noch hast du Leiden abgewandt,
wir dankens deiner Gnade.
Du gibst uns Leben, Kraft und Glück.
Des Daseins kleinster Augenblick
ist Denkmal deiner Gnade.

5) Was durch dich lebt, das sättigst du
mit Güt' und Wohlgefallen,
strömst uns ein Meer von Segen zu,
stärkst jeden, hilfst uns allen,
bist treu und gut und strafst nicht gern.
Auf, Brüder, auf, und lasst dem Herrn
preis, Dank und Ruhm erschallen.

6) Wohl uns, er schläft und schlummert nicht!
Des Leibes müde Glieder,
ruht sanft. Es wacht sein Angesicht
für uns und unsre Brüder.
Du Ursprung unsers Lebens, du
erwecke uns von unsrer Ruh
nach deinem Rate wieder.

Text:
Melodie: Sei Lob und Ehr dem höchsten Gut