Dein König kommt, wie nahet er    

1) Dein König kommt, wie nahet er
so demutsvoll, so stille!
kein Erdenglanz strahlt um ihn her,
doch Himmelsglanz die Fülle.
Kein weltlich' Rühmen ihn erhebt,
doch aus der Armen Munde schwebt
sein Lob empor zum Himmel.

2) Er kommt, o Zion, immerfort,
zu dir dahergezogen.
Im Wasser, Brot und Wein, im Wort
will er dein Herz umfangen.
Sein Herz für dich in Liebe brennt,
und immer deinen Namen nennt,
den er so teu'r erworben.

3) Erhebet euch und kommt zu Hauf,
den König zu empfangen!
Auf, Zions Bürger, macht euch auf
mit brünstigem Verlangen!
Bereitet eurem Herrn den Weg,
macht recht und eben seine Steg',
schließt auf die Herzens-Pforten.

4) Tut ab, was noch in eurer Brust
ihm hält den Weg verschlossen.
Die Eitelkeit, die Sinnenlust,
und was daher geflossen.
Werft hinter euch den Erdenschmerz
und alles, was noch sonst das Herz
beenget und beschweret.

5) Nun schmücket auch die Stätte schön,
daselbst der Herr soll wohnen.
Die Demut will er gerne sehn,
die soll da Herrlich thronen,
die Sehnsucht, die den Heiland sucht,
der wahren Buße schöne Frucht,
wird ihm gar wohl gefallen.

6) Jetzt machet auf das Herzenstor,
weit auf, weit auf die Pforte!
Er klopfet dran und steht davor,
es tönen sanft die Worte:
'Mach auf, der du beladen bist,
nimm auf mein Joch, das lieblich ist,
ich will hier bei dir wohnen!'

7) Ich öffne dir, mein Heiland, schon,
und will mein Herz dir geben:
Hos'anna dir, o Davidssohn,
mein Trost, mein Licht, mein Leben!
komm, nimm die arme Wohnung ein,
die deine Gnade nicht zu klein,
noch zu geringgeachtet.

8) Erfülle ganz die Seele mein
und segne sie von neuem
zu deiner Ehre Tempel ein
durch deiner Liebe Weihen.
Verscheuch daraus die Sündennacht,
zünd an, du süße Himmelsmacht,
darin ein heilig' Feuer.

9) O Herr, mein Heil, wie freu ich mich,
und freu mich allewege
in dir so herzensinniglich,
den ich im Herzen hege!
Heil mir, dass ich dein eigen bin!
Dein Fried' bewahr mir Herz und Sinn,
dass ich dein bleibe. Amen!

Text:
Melodie: Allein Gott in der Höh sei Ehr