1) Dein König kommt, erwünschte Worte!
Er tritt schon seine Reise an.
Er eilt und macht sich Steg und Pforte,
wo er den Einzug halten kann.
O Zion, mach die Tore weit!
Dein König kommt, o Seligkeit!
2) Schließ auf, o menschliches Geschlechte!
Schließ dein verschlossnes Herze auf,
dein Heiland kommt mit Licht und Rechte,
verhindert doch nicht seinen Lauf!
Hier kommt dein Bruder, der dich liebt,
und Blut und Leben für dich gibt.
3) Mein Heil, ich eil durch das Gedränge,
nach jenem schönen Bethphage.
und wenn ich nun bei jener Menge,
die dich willkommen heißet, steh,
so fließt ein Hosianna mir
aus Brust und Lippen für und für.
4) Was bringt dich zu der weiten Reise
vom Himmel auf die Welt herab?
Du eilst, - o wundervolle Weise -
nach Armut, Schmach, Kreuz, Tod und Grab.
O Reise, die kein Mensch begreift,
wie Gott den Weg des Fleisches läuft?
5) Doch schweig Vernunft, weicht blöde Sinnen:
ihr müsst im Glauben wacker sein.
Mein Jesus tritt auf Zions Zinnen
und in die Welt mit Sanftmut ein.
Die Reise, die der Heiland tut,
kommt unsrer Seligkeit zu gut.
6) Du rufst mir, Jesu, sieh, ich höre!
Ach, lieber Herr, bedarfst du mein?
Dein Wink soll mir die beste Lehre,
dein Wille soll mein Wollen sein,
sprich nur ein Wort, Immanuel!
Ich folge dir mit Leib und Seel'.
7) Wie aber soll ich dich empfangen?
Wo kehrest du zur Herberg ein?
Ich seufze: Jesu, mein Verlangen!
Lass doch mein Herz dein Wohnhaus sein,
vergönne mir, Jerusalem!
Dass ich mir Jesum selber nehm'.
8) Hier liegen meine Sündenkleider,
mein Heil tritt sie mit deinem Fuß,
damit das Herze meiner Neider
und Satan selbst erzittern muss.
Wenn er sieht, dass, den er entblößt,
dein Ehrenpurpur Herrlich tröst't.
9) Nimm an des Glaubens Palmenzweige,
die ich auf deinen Weg gestreut,
und hier vor deinen Augen beuge,
als vor dem Herrn der Herrlichkeit:
der Glaube grünt durch dich in mir,
drum bring ich seine Zweige hier.
10) Ich nehme dich mit tausend Küssen
und frommem Hosianna an,
ich werfe mich zu deinen Füßen
und jauchze: Liebster Jonathan!
willkommen Davids Sohn und Freund!
Willkommen meiner Feinde Feind!
11) Ach, Hosianna in der Höhe!
Ihr Engel rühmt doch meine Ruh'.
Seht, wie ich nun erhaben stehe,
warum? - Mein Jesus spricht mir zu,
mein Herz ist seine Friedensstadt,
wo er sein Herd und Feuer hat.
12) So wohne denn in meiner Seele,
wo du kein 'Kreuzge! Kreuzge!' hörst.
Fern sei's, dass ich wen anders wähle,
als dich, der du die Deinen ehrst!
Einst führst du mich, wenn's Zeit wird sein,
auf ewig in dein Reich hinein.