Dein Haupt der Frevler Hand    

1) Dein Haupt der Frevler Hand
umwand mit Dorngeflechte,
es teilten dein Gewand
die fremden Kriegesknechte,
ihr Speer' durchbohrt die Seite,
draus Blut und Wasser floss -
da wars, dass solchem Leide
dein Friedensreich entspross.

2) Mag drum dich heute noch
die Welt mit Dornen krönen,
mag sie dein süßes Joch
mit bitterm Spott verhöhnen,
mag sie in Wut zerreißen
dein heiliges Gewand -
du wirst trotz ihr erweisen
die Wunder deiner Hand.

3) Der Bau, den du bedacht,
kann kein Zerstörer hindern,
das Reich, das du gebracht,
das kann kein Reichsfeind mindern,
es wächst an Macht im Kriege,
es stirbt im Tode nicht,
es geht durch Fall zum Siege,
zum Leben durch Gericht.

4) Die Erde bebt - sie bebt
vor deines Zornes Grimme.
Ein Angstruf sich erhebt,
denn du erhebst die Stimme.
Es kommt die stolzen Geister
ein heimlich' Zittern an,
denn du ihr Herr und Meister
betrittst die Siegesbahn.

5) Drum soll uns kümmern nicht
der Völker dunkles Toben.
Wir suchen hier nicht Licht, -
das Licht kommt uns von oben.
Sie mögen hoch auftürmen
den Bau, der bald zerschellt,
uns kommt erst recht in Stürmen
der Bau, der ewig hält.

Text:
Melodie: Unbekannt