1) Dein harr' ich in der Stille
und bin getrost in dir.
Mein Gott, dein guter Wille
geschehe stets an mir!
Du bist mein bestes Teil!
Wer sollte mich betrüben?
Ist denen, die Gott lieben,
nicht selbst ihr Leiden Heil?
2) Dein väterliches Walten
bleibt meine Zuversicht.
Du wirst mich aufrecht halten,
wenn jede Stütze bricht.
Mein Flehen nimmst du an,
in der verschlossnen Kammer
darf ich mit meinem Jammer
mich weinend zu dir nahn.
3) Wenn, wie in Schreckensträumen
mein Herz voll Kummer keucht,
wenn Fluten um mich schäumen
und deine Hand verzeucht:
o, sie verzeucht nicht stets,
du wirst mich nicht vergessen,
mein Glaube kämpft indessen
die Kämpfe des Gebets.
4) Du gibst mir Kraft zum Siege
und stehst mir mächtig bei,
wenn ich an dich mich schmiege,
du, Vater, bleibst getreu!
Du nimmst mein krankes Herz
in deine Hut und Pflege
und bahnest mir die Wege
zur Freude durch den Schmerz.
5) Du, du bist meine Freude,
mein Helfer in der Not!
Von deiner Liebe scheide
mich Leben nicht, noch Tod!
Dein Antlitz leuchte mir
in meiner bängsten Stunde!
Mit dir im Friedensbunde
leb ich und sterbe ich!