1) Dass unser Gott uns Leben gab,
des wollen wir uns freuen
und von der Wiege bis ans Grab
ihm unsern Dank erneuen:
2) Denn auch zur Freude gab uns Gott
auf dieser Welt das Leben,
und hat verheißen nach dem Tod
der Wonne mehr zu geben.
3) Wie fromme Kinder sollen wir
in froher Einfalt leben.
Dann hat der Vater schon allhier
ein Eden uns gegeben.
4) Die Frühlingswärme haucht sein Mund,
und Kühlung wehn die Wogen,
am Himmel zeugt von seinem Bund
der schöne Regenbogen.
5) Und Auen, Felder, Berg und Wald
verkünden seine Gnade,
und seines Namens Größe schallt
am hallenden Gestade.
6) Was Atem hat, tönt ihm, dem Herrn,
ihm tönen unsre Lieder!
Wohin wir blicken, nah und fern,
fällt Segen auf uns nieder.
7) Die Felder waren hart und weiß,
der Erde Schoß verschlossen.
Gott sah herab, es schmolz das Eis
und unsre Halmen sprossen.
8) Von heitrer Stirne fließt der Schweiß
auf Wiesen, Feld und Garten,
wenn wir mit unverdrossnem Fleiß
des Jahres Füll' erwarten.
9) Nicht ängstlich unsern Samen streun,
sein Korn dem Vogel gönnen
und uns des Nachbars Ernte freun,
und wohl tun, wo wir können.
10) Bedarf zu seinem Wohl der Herr
der Früchte dieser Erden?
Aus freier Gnade heißet er
sie schön und fruchtbar werden.
11) Drum wollen wir auch geben gern,
er hat uns viel gegeben,
und ähnlich werden unserm Herrn,
durch Wohltun ihn erheben.
12) Es tön' in unsern frohen Dank,
so lange wir hier wallen,
sein Lobgesang - und Lobgesang
soll schon das Kind ihm lallen.
13) Und wenn's nach seinem Namen fragt,
so drückt mit beiden Armen
das Kind an euer Herz und sagt:
sein Name heißt: Erbarmen!