Dass es auf der armen Erde    

1) Dass es auf der armen Erde
unter deiner Christenschar
wieder einmal Pfingsten werde
Herr, das mache gnädig wahr
Fache neu der Liebe Flammen
in den kalten Herzen an
Füge, was entzweit zusammen
dass man Eintracht sehen kann

2) Mache alle kranken Glieder
rüstig, kräftig und gesund.
Lass die erste Liebe wieder
einen unsern Christenbund;
Dass bald wieder uns der einge,
große, heilge Gottesgeist,
sichtbar sei in der Gemeinde,
welche Christi Kirche heißt.

3) O, so send ihn uns hernieder
und als neuer Lebenssaft
dringe er durch alle Glieder
und belebe sie mit Kraft.
Treibe sie zu Geisteswerken
fache an der Liebe Glut;
Lehre treu aufs Wort zu merken
weck der ersten Zeugen Mut

4) Also lass des Geistes Wehen
in der ganzen Christenheit,
Jesus, heute neu erstehen
gib uns Glaubensfreudigkeit.
Dass in jeder Christgemeinde
nah und fern, zu Berg und Tal
Deines Geistes Macht erscheine
Pfingsten werde überall

Das Lied des Bündner Pfarrers Leonhard Meisser ist zunächst eine Klage über den Zustand der christlichen Gemeinde; sein Hintergrund ist die „Säkularisation“ in der bürgerlichen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Gegen diesen Zerfall hofft der Dichter auf ein neues Pfingstwunder, die Neubegründung der Kirche in der Besinnung auf ihre Ursprünge. (Andreas Marti)

Text: (1847)
Melodie: (1732), (1735), (1745)

Das Lied "Dass es auf der armen Erde" ist in 3 Liederbüchern enthalten:

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