1) Das soll mein Vergnügen sein,
oft an Jesum zu gedenken,
rede mir niemand nicht ein,
o, er kann mit Wollust tränken.
Tausend schöne Süßigkeit
hat er stets für mich bereit.
2) Er ist mein und ich bin sein,
andre mögen Schätze graben,
räumt er mir sein Herz nur ein.
Ei, so kann ich alles haben.
Jesus überwiegt allein
Zentner Gold und Edelstein.
3) Herzen, die der Welt verwandt,
suchen Himmel auf der Erden,
Glas heißt ihnen Diamant,
Rauch soll ihnen Weihrauch werden.
Ach, wie irren sie so weit,
Eitelkeit bleibt Eitelkeit.
4) Fragt nicht, wo mein Himmel sei!
Ist er nicht in meinem Herzen?
Nur allhier brennt Jesu Treu
voller reiner Liebeskerzen.
O, so muss sein Gnadenschein
nichts als tausend Himmel sein.
5) Nirgend kommt mein Trost sonst her,
Jesus heißt allein mein Leben,
meiner Seele kann nur er
Paradies und Manna geben.
Trag ich ihn in meiner Brust,
so empfind ich Engelslust.
6) Zedern mögen immerhin
himmelhoch ihr Haupt erheben.
G'nug, wenn ich bei Jesu bin,
er kann mir Erhörung geben,
bei dem hohen Kreuz-Panier
Öffnet sich die Himmelstür.
7) Rote Wunden, zeiget euch,
nehmet mich in eure Höhlen,
es ist hier mein Königreich,
Ruhplatz der verliebten Seelen.
Ei, was brech ich Rosen hier,
ich bin da ganz außer mir!
8) Kreuze, das mein Jesus trägt,
hier pflanz ich dich in mein Herze,
so bleibst du mir eingeprägt
gegen allem eitlen Scherze:
rühmt die Welt ihr Lustrevier,
ach, mein Ruhm steht nur bei dir!
9) Einzige Zufriedenheit,
Fürst der Seelen, mein Vergnügen!
Ich begehr zu aller Zeit
nur an deiner Brust zu liegen.
Von dir hab ich alle Freud',
ohne dich ist alles Leid.
10) Nimm mich mir und gib mich dir,
zieh mich immer von der Erden.
Ich kann auf der Welt doch hier
niemals recht vergnüget werden!
Treibe täglich meinen Sinn
zu dem Stern aus Jakob hin!
11) Es soll mich die größte Qual
nicht von deiner Liebe scheiden,
du vergnügst mich tausendmal,
ob ich gleich mit dir muss leiden.
Reiß mich endlich aus der Not,
freund der Seelen, weiß und rot.