Das Lösegeld ist nun erleget    

1) Das Lösegeld ist nun erleget,
drum ist mein Herze wohlgemut.
Mein Jesus hat es selbst gepräget,
die Überschrift zeigt mir sein Blut.
Das Bild ist seines Kreuzesstamm
und an demselben Gottes Lamm.

2) Die Schuld war freilich hoch gestiegen,
zehntausend Pfund war ich verhaft.
Wie konnt ich, Ärmster, Gott vergnügen,
wenn Jesus Tod nicht Rat geschafft?
Der Schuldturm war mir schon gedräut,
des Todes Urteil nicht mehr weit.

3) Doch Jesus macht sich selbst zum Bürgen,
nimmt Straf und Schuld zu gleich auf sich.
Und lässet sich statt meiner würgen.
So kriegt die Handschrift einen Strich
und wird gezeichnet durch sein Blut,
dass er sie aus dem Mittel tut.

4) Gott lob, nun muss der Satan schweigen,
verklagt er mich, und will er mir
ein ganzes Schuldregister zeigen,
ich halt ihm Jesus Wunden für.
In denen liegt mein Lösegeld,
das mich in allem schadlos hält.

5) Will mich mein eigen Herz verdammen,
ich geh zu denen Wunden her,
da nehm ich alle Schuld zusammen
und werfe sie in dieses Meer:
hier findet mein Gewissen Ruh',
hier siegelt Gott die Sünde zu.

6) So darf mein Herze nun nicht zweifeln,
ich bin des Herren Eigentum,
der Höllen Schlund mit allen Teufeln
benimmt mir nun nicht diesen Ruhm:
dass Christi Blut, mein Lösegeld,
mich unter die Erlösten stellt.

7) Bezahl ich endlich durch mein Sterben
die allgemeine Sündenschuld,
so muss ich doch das Leben erben
durch meines Jesu Gnad und Huld.
Der hat auch meinen Tod versüßt,
dass er ein Gang zum Leben ist.

gedräut = gedroht

Text:
Melodie: Wer nur den lieben Gott lässt walten