1) Dankt Gott an allen Enden,
der hier von unsrer Stadt
den Unfall wollen wenden,
die uns erschrecket hat,
der uns mit seiner Hilf' erscheint
und reißet uns gar unvermeint
dem Unglück aus dem Rachen
und will nach Trauern machen,
dass unser Mund kann lachen.
2) Was hatten wir zu hoffen
noch gar für kurze Zeit,
eh' als uns das betroffen,
was uns jetzund erfreut?
Des Krieges grausam' Angstgeschrei
kam immer mehr und mehr herbei.
Wer kann den Jammer sagen,
das Unglück und die Plagen,
die uns vor Augen lagen?
3) Schaut nur an andern Orten,
was Kriegen mit sich bringt,
wie hier das Feu'r zur Pforten
und da das Schwert eindringt,
wie alles öd' ist und verheert.
Und dieses waren wir auch wert:
wo gleiche Laster schweben,
die müssen endlich eben
auch einen Ausgang geben.
4) Herr, deine Vatersinnen,
die haben hier allein
das blutige Beginnen
geheißen von uns sein.
Und dein Verstand hat das gemacht,
darauf wir vormals kaum bedacht
und herzlich doch begehret.
Jetzt sind wir es gewehret,
da uns wird Ruh' bescheret.
5) Schaut hier die Kraft des Herren,
schaut seine Weisheit an,
der alles weit und ferren
nach Willen schaffen kann!
Was hier der Mensch kaum ab kann sehn,
muss auf sein bloßes Wort geschehn.
Er kann die Herzen zwingen
und, die auf Unruh dringen,
mit Macht zum Frieden bringen.
6) Ach Herr, du wirst vergönnen,
dass wir der süßen Ruh'
noch künftig brauchen können
bis auf das Ende zu.
Wenn das, was noch für Zweitracht steht,
im Feuer endlich untergeht,
da du ohn' Maß der Zeiten
uns wirst aus allem Streiten
in Friedenshäuser leiten.